Von Fix-Könnerin zur Kochlehrerin
Seit ein paar Monaten biete ich Kochkurse an den Volkshochschulen an. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren bisher immer sehr positiv. Gelobt wurden die tolle Stimmung, die leckeren und einfachen Rezepte, sowie dass viel gelernt wurde. Ich muss zugeben, bis vor ein paar Jahren konnte ich nicht besonders gut kochen. Kochen war bei mir meistens eher ein „Zusammenbauen“ von einzelnen Fertiggerichten oder Anrühren von Fix-Produkten. Damals, als ich noch alleine gewohnt habe, hatte ich einfach keine Lust für mich alleine so einen „großen Aufwand“ zu betreiben und dann tagelang das Gleiche zu essen. Heute koche ich wieder viel für mich alleine, da mein Mann und Sohn viele Dinge, die ich total lecker finde, nicht so gerne mögen. Ich beherzige aber einfach Tipp 15 und deshalb mache ich es nun gerne.
Seit ich mich bewusst ernähre, also sowohl auf Fleisch verzichte und auf eine pflanzenbasierte und ausgewogene vollwertige Ernährung achte, habe ich viel Freude am Kochen gefunden. Zum Einen schmeckt es mir einfach viel besser, wenn etwas frisch gekocht ist, zum Anderen weiß ich genau, was drin ist. Spätestens seit ich Mitmacherin in der Solidarischen Landwirtschaft Wahlbacherhof bin und wöchentlich meine Gemüsekiste abhole, koche ich fast täglich mit frischen, regionalen Lebensmitteln. Durch unzählige – teilweise zugegebenermaßen auch erfolglose – Kochsessions habe ich mein Koch- und Rezepterepertoire stark ausgebaut und verköstige regelmäßig meine Familie und Freunde. Diese lieben mein Essen, was mich einfach üüübelst freut. Ich nutze (für mich selbstverständlich) trotzdem ab und zu noch Fertigprodukte, wenn sie richtig lecker und einigermaßen gesund sind. Meine liebsten veganen (Ersatz-)produkte zeige ich dir übrigens in meinem Kochkurs „Vegan für Anfänger“.
Falls du noch nicht so lange kochst und aus meinen Fehlern lernen willst, habe ich für dich meine Goldenen Regeln für gelingendes Kochen zusammengefasst. Hälst du dich an sie, kann eigentlich nichts mehr schief gehen 🙂
Meine 15 Goldene Regeln für gelingendes Kochen
- Lies Kommentare und Bewertungen: Lies dir bei Rezepten im Internet immer ein paar der Kommentare, Bewertungen usw. durch. Du kannst so enorm von den Erfahrungen der anderen profitieren. Viele Bewertungen und Kommentare findest du z.B. bei chefkoch.de oder in den sozialen Medien.
- Schaue Videos: Du findest auf Plattformen wie Youtube.com aber auch in den sozialen Medien tausende Rezeptvideos, in denen du die einzelnen Schritte vorab anschauen kannst.
- Freestyle ist für Profis: Halte dich als Anfänger exakt an die Anweisungen (außer viele der Kommentare schlagen die gleichen Veränderungen vor)
- Recherche ist alles: Falls du einen Zubereitungsschritt noch nie gemacht hast (z.B. Tofu pressen, Kichererbsen einweichen, Gnocchiteig kneten, Nudeln rollen, Hirse zubereiten, …) google den Schritt und lies dir Erklärungen durch und oder schaue Videos dazu an.
- Ähnliche Zutaten wirken teilweise sehr unterschiedlich: Möchtest du eine Zutat ersetzen, google vorher, ob die Menge angepasst werden muss (z.B. Butter->Kokosöl oder Zucker->Kokosblütenzucker, Mandelmehl-> Kokosmehl)
- Verändere nichts oder alles: Falls du das Rezept verdoppelst, halbierst oder anderweitig die Menge veränderst, rechne alle Mengenangaben genau aus und schreibe sie dir auf, damit du nicht aus Versehen manche Zutaten in der Originalmenge belässt.
- Nimm dir genügend Zeit. Oft dauern die Rezepte etwas länger als in der Beschreibung angegeben. Bei Stress und Hektik passieren die meisten Fehler und Unfälle.
- Räume deine Küche vorher auf: Mach die Arbeitsflächen frei, leere und säubere das Spülbecken und stelle alle Küchengeräte, die du brauchst, bereit.
- Mise-en-place: Bereite alle Zutaten vor(waschen, schneiden, abwiegen, anrühren), bevor du anfängst. So kommst du zwischen den Schritten nicht in den Stress.
- Stelle dir für alle Zeitangaben einen Timer, damit nichts anbrennt oder verkocht.
- Weniger ist mehr: Ist keine Mengenangabe vorhanden, würze in diesen Mengen bis es für deinen Geschmack genug ist:
- Chili: messerspitzenweise bis die gewünschte Schärfe erreicht ist. Chiliflocken haben teilweise sehr unterschiedliche Schärfegrade! Chili z.B. braucht auch einige Minuten bis sich die Schärfe richtig entwickelt.
- Pfeffer, Salz und Zucker: prisenweise, bis es dir scharf/salzig/süß genug ist
- Zitronensaft/ Essig: bei größeren Portionen esslöffelweise, bei kleinen Portionen teelöffelweise bis die Säure passt
- Nutze deine Zeit sinnvoll: Nutze Koch-, Back- oder sonstige Wartezeiten, um die Küche wieder fit zu machen. So hast du nach dem Essen weniger zu tun.
- Verwende hochwertige Zutaten: Bio-Produkte sind besser für deine Gesundheit und das Klima. Saisonale Lebensmittel aus der Region ebenfalls. Sie sind geschmacksintensiver durch lange Reifezeiten und kurze Transportwege.
- Kaufe beim Experten: Ich empfehle bei Landesküche immer das Einkaufen im Fachgeschäft. D.h. wenn du arabisch kochen möchtest, kaufe deine Zutaten in einem arabischen oder internationalen Supermarkt. Asiatische Zutaten kaufst du am Besten im Asia – Laden. Die Angestellten dort können dich bestens beraten und du bekommst die authentischsten Zutaten und so auch authentischen Geschmack.
- Koche – auch wenn du nur für dich alleine kochst – große Portionen und friere dir einzelne Portionen ein (z.B. in Schraubgläsern). So hast du gesunde und leckere Fertiggerichte zur Hand, wenns mal schnell gehen muss oder du keine Lust zum Kochen hast 🙂 Außerdem spart das Energie.
UND HAB SPAß <3 Ich mach mir dazu am liebsten Musik an und stelle mir ein Glas Wasser oder auch mal Wein bereit 😉
Ich hoffe, die Tipps helfen dir dabei, tolle Gerichte zu kochen. Hast du auch noch einen Tipp? Dann schreibs mir unten in die Kommentare. 🙂
Habt’s fein, ihr Lieben 🙂